Wir finden diesen heiligen, unteilbaren Geist in seinem Dasein in allen Religionen. Wesentliche Grundlage dieser Spiritualität ist, dass Wir alle Eins sind. Dieses Einssein schließt nicht nur den Mitmenschen, meinen Nächsten mit ein, sondern die Gesamtheit der Schöpfung: Mineral, Pflanze, Tier und Mensch.
»Jedes Bauwerk ist der physische Körper eines Geistwesens. Auch unsere banalen modernen Kasten haben ihre Genien. Diese Genien haben Tiergestalt, und der wahre Seher tritt in Verbindung zu ihnen, erzieht sie, läßt sie handeln, wie es nützlich ist. Was geschieht im Jenseits während der Erbauung eines Hauses? Zunächst empfängt der künftige Eigner die geistige Form dieses Gebäudes im Unbewußten. Wenn der Geist dieses Menschen sich für dieses „Klischee“ interessiert, es aufnimmt und nährt, beeinflußt es das Hirn und tritt in die Bewußtseinssphäre über. Der Wille billigt oder verwirft die Annahme. Die Klischees können sich nicht von allein verwirklichen, sie bedürfen der Mitwirkung der Menschen; aber die Materie kann si auch nicht allein entwickeln; sie bedarf der Vorzeichnungen, welche die Klischees liefern.
Beachten Sie wohl die eigenartige Wendung des Evangeliensatzes: „Wenn ihr in ein Haus eintretet, so grüßet es und sprecht: Friede sei in diesem Haus! Und wenn das Haus seiner würdig ist, wird euer Friede auf es kommen, wenn es aber seiner nicht würdig ist, wird euer Friede zu euch zurückkehren.“ In der Tat kann ein Haus, wie jedes Geschöpf, nach Licht oder Schatten begehren.«
Quelle: Sedir (p.165/166) Anthologie aus dem französischen Übersetzt von Willy Schrödter; Der Leuchter Otto Reichl Verlag St. Goar